Haussperling / Hausspatz

Haussperling, Muotathal, 06.2017
Haussperling, Muotathal, 06.2017

Wo sind die Spatzen?

Es tut einem schon ein bisschen weh, sich diese Frage überhaupt stellen zu müssen. Der Haussperling ist die Art im Dorf, deren Bestandsabnahme mir von allen Vogelarten (neben der Mehlschwalbe) in den letzten fünf Jahren am meisten aufgefallen ist.  In den letzten zwei Jahren konnte ich keine Versammlungen von über 15 Haussperlingen mehr feststellen.

Zwar wurden den Spatzen durch die Zerstörung der Mehlschwalbennester mit Sicherheit einige potentielle Brutplätze vernichtet, der Hauptgrund für die Abnahme muss jedoch ein anderer sein. Ob es mit Nahrungsmangel zu tun hat?

Jetzt aber genug gejammert: der Haussperling zählt nach wie vor zu den häufigeren Vogelarten der Schweiz, ist ein typischer Kulturfolger und zählt zu den wenigen Arten, die sich aus der Lebensweise der Menschen einen direkten Vorteil verschaffen konnten. Somit haben die Sperlinge eine relativ geringe Fluchtdistanz und zeigen nur wenig Scheu vor dem Menschen.

Die Art ist nicht besonders anspruchsvoll und ernährt sich vorwiegend von Sämereien und Insekten. Brotkrümel oder ähnliches wird allerdings auch nicht verschmäht. Der Haussperling zählt zu den am kräftigsten gebauten Singvogelarten und besitzt einen verhältnismässig grossen Kopf mit einem dicken Schnabel. Die Männchen sind mir ihrem grauen Scheitel, welcher durch ein breites, bräunliches Band begrenzt ist, kaum zu verwechseln. Ein weiteres Kennzeichen ist die helle Flügelbinde. Weitere Merkmale sind ja auf den Bildern ersichtlich und gemeinhin dürfte das Aussehen dieser Art eh den meisten Besuchern bereits bekannt sein :-)

Die Weibchen sind schlicht braun gefärbt und von den Weibchen einiger anderer Sperlingsarten wie Moab-, Weiden- und Italiensperling kaum zu unterscheiden. Diese wurden in der Region aber noch nie nachgewiesen.

Die Stimme ist ein allseits bekanntes Tschilpen, welches sich bei Erregung zu einem meckernden Schnarren aufbauen kann.

Das italienische Gegenstück zum Haussperling - der Italiensperling, erkennbar u.a. an der komplett braunen Kopfplatte. Lugano 2016
Das italienische Gegenstück zum Haussperling - der Italiensperling, erkennbar u.a. an der komplett braunen Kopfplatte. Lugano 2016